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Joli & das verschwundene Osterei
Hier noch eine kleine Ostergeschichte aus Jolis Abenteuerwelt 🌟
Ein FrĂĽhlingsabenteuer aus Jolis Zauberwald
Die Sonne war kaum aufgegangen, als ein feiner Goldschimmer über die Baumwipfel des Zauberwaldes glitt. Die ersten Vögel zwitscherten ihre Melodien, und eine leichte Brise trug den Duft von frisch blühenden Osterglocken durch die Luft. Joli, die kleine Smaragdeidechse mit den blitzblauen Augen, öffnete ihre Augen und reckte sich wohlig auf ihrem Lieblingsstein.
„Heute ist Ostern!“, rief sie begeistert. Ihre Schuppen glitzerten im Sonnenlicht, während sie mit flinken Schritten in Richtung der grossen Lichtung eilte – dort, wo jedes Jahr das grosse Osterfest für alle Waldbewohner gefeiert wurde.
Schon von Weitem sah sie bunte Girlanden zwischen den Ästen flattern, Hasenglocken klingeln und Frühlingsblumen in allen Farben leuchten. In der Mitte der Wiese stand ein riesiger Korb, gefüllt mit herrlich bemalten Ostereiern – jedes ein kleines Kunstwerk.
Doch mitten in der Fröhlichkeit stand Hoppel, der Osterhase, mit hängenden Ohren. Seine sonst so lustigen Schnurrhaare zuckten nervös.
„Was ist denn los, Hoppel?“, fragte Joli besorgt.
„Oh Joli, ich bin so froh, dass du da bist!“, seufzte Hoppel. „Eines meiner besonderen Eier ist verschwunden. Das Regenbogenei! Ich habe es mit funkelndem Glitzer bemalt, es kann sogar im Dunkeln leuchten – es war für das grosse Finale des Festes gedacht! Und jetzt ist es weg!“
„Keine Sorge, Hoppel. Ich helfe dir. Wir finden es gemeinsam!“, versprach Joli entschlossen. Sie stupste ihn aufmunternd mit ihrer Schnauze an, und zusammen machten sie sich auf die Suche.
Zuerst führte sie ihr Weg zur alten Eiche, wo die Elster Elvira lebte. Die flatterhafte Sammlerin liebte alles, was glänzte.
„Glitzerndes Regenbogenei? Wie hübsch! Aber nein, das habe ich nicht!“, krächzte Elvira, während sie auf einem Ast sass und mit einem glänzenden Knopf jonglierte. „Aber schaut mal! Ich habe heute nur diese Murmel, eine Glitzerfeder und ein altes Glöckchen gefunden.“
Joli schmunzelte. Elvira sammelte alles – nur keine Eier.
Als nächstes besuchten sie Brumm, den Bären, der noch halb verschlafen in seiner Höhle lag.
„Ein Ei? Hmmm... ich habe nur dieses Schokoladenei gefunden... und es war lecker!“, murmelte Brumm mit vollem Mund.
„Brumm! Das war für die Kinder!“, rief Hoppel, doch Brumm grinste nur und zuckte mit den Schultern.
Gerade wollten sie aufgeben, da hörten sie ein leises Piepsen aus dem hohen Gras. Zwischen zwei bunten Tulpen lugte ein kleines graues Näschen hervor.
„Mimi?“, fragte Joli und ging vorsichtig näher.
Die kleine Maus blickte mit grossen Augen zu ihnen auf – und in ihren Pfötchen: das Regenbogenei!
„Ich… ich hab’s nur kurz ausgeliehen“, piepste Mimi. „Es war so wunderschön, ich wollte es mir ganz genau anschauen. Aber dann… konnte ich mich einfach nicht trennen… Es tut mir leid!“
Hoppel sah sie streng an. Doch dann lächelte er. „Weisst du was, Mimi? Wenn du möchtest, kannst du es gemeinsam mit mir überreichen – als Zeichen, dass Ostern etwas ist, das wir teilen.“
Mimis Augen leuchteten auf.
Und so wurde das Osterfest doch noch zu einem ganz besonderen Erlebnis:
Die Eier wurden verteilt, Kinder hopsten lachend durch die Wiese, es gab Möhrenkuchen und Blütentee, und als die Sonne langsam unterging, leuchtete das Regenbogenei im Mittelpunkt eines bunten Osterrades.
Joli beobachtete das Treiben zufrieden, ihr Schwanz zuckte fröhlich im Takt der Musik.
„Wieder ein Abenteuer bestanden“, flüsterte sie. Und unter dem funkelnden Abendhimmel dachte sie:
Ostern ist das schönste, wenn wir es gemeinsam feiern.